Kindergarten Wördern

Bauaufgabe
Neubau viergruppiger Kindergarten

Standort 
Altgasse 32, 3423 St.Andrä-Wördern

Bauherrschaft   
Marktgemeinde St.Andrä-Wördern, Altgasse 30, 3423 St.Andrä-Wördern

Wettbewerb
September 2009

Fertigstellung
September 2010

Nutzfläche 
830 m²

Baukosten     
netto Euro 1,8 Mio. inkl. Einrichtung

Planungsumfang      
Generalplaner inkl. ÖBA, Planungs- und Baustellenkoordination

Planungsteam
Schermann & Stolfa; Mitarbeit Sonja Galetto, Jana Übelbacher

Statik   
Karlheinz Wagner ZT, Wien

Haustechnik
TB Ing. Grandits, Wien

Elektroplanung
TB Ing. Trenkmann, Marbach / Donau

Bauphysik
Burian ZT GmbH, Wartmannstetten

Photos
Bruno Klomfar

PLANUNGSVORGABEN

Die Vergabe der Generalplanerleistungen für den Neubau erfolgte aufgrund der Bewertung durch die Jury in einem Verfahren mit vier geladenen Teilnehmern. Vorgabe war eine sehr kurze Planungs- und Bauzeit von nur 10 Monaten. Unser Konzept sah daher eine Bauweise mit vorgefertigten Massivholzelementen vor.

SITUATION, ERSCHLIESSUNG

Das vorher brachliegende Grundstück zwischen Sportplatz und Gemeindeamt bzw. bestehendem Kindergarten Altgasse und zeichnet sich durch den bemerkenswerten Altbaumbestand und den Ausblick auf den Wienerwald aus. Ein größerer Teil des Gartens des vorher bestehenden Kindergartens wird auch für den Neubau genutzt.
Der bestehende Parkplatz nordöstlich des Gemeindeamts wurde um einen eigenen Bereich für den Kindergarten erweitert. Ein zweiter Zugang erfolgt parallel von der Altgasse aus über den Garten.

ENTWURFSBESCHREIBUNG

Der neue Kindergarten wurde in eingeschossiger Bauweise so errichtet, dass er sich in den Garten einfügt und der Baumbestand weitgehend erhalten wurde. Die differenzierte Bauform entsteht im Dialog von Innen- und Außenraum.
Kern des neuen Kindergartens ist die zentrale Halle. Sie umschließt den Bewegungsraum und kann mit diesem zusammen als Versammlungsraum genutzt werden. Die Halle dient der übersichtlichen Erschließung und bietet dem gemeinsamen Mittagessen großzügig Platz.
Ein verglaster Gang entlang der Gruppenräume dient als zusätzliche Garderobe für Regenjacken und Stiefel.
Neben dem Haupteingang sind das Büro der Leiterin und der Personalbereich situiert, der verglaste Multifunktionsraum öffnet die Halle nach Westen.
Der Trakt mit den Gruppenräumen ist nach Süden orientiert und so verschwenkt, dass eine direkte Sichtbeziehung zwischen den schon vorher bestehenden und den neuen Gartenbereich möglich ist.
Als Verbindung für gruppenübergreifende Aktivitäten dienen große Schiebetüren.
Im Süden vorgelagerte Terrassen mit Pergola und Markisen als Sonnenschutz bilden den Übergang zum Garten.
Der Kindergarten wurde behindertengerecht geplant.

AUSSENRAUMGESTALTUNG

Außenbereiche mit unterschiedlichem Charakter stehen für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder zur Verfügung. Am befestigten Vorplatz laufen die Zugangswege zusammen, die Außenstiege vom höher gelegenen Garten an der Altgasse wird zu einer Sitzstufenanlage erweitert.
Im Nordosten dominieren große Bäume an der Grenze zum Sportplatz, die freie Fläche im Osten der Gruppenräume ist Bewegungsbereich und Platz für Spielgeräte. Der Garten ist durch Geländemodellierungen gegliedert.

KONSTRUKTION, BAUSTOFFE, NACHHALTIGKEIT

Im Hinblick auf die kurze Bauzeit wurde eine trockene Bauweise mit vorgefertigten Kreuzlagenholz-Elementen gewählt.
Es wurden Baustoffe eingesetzt, für deren Herstellung wenig Energie benötigt wird und die in Produktion und Anwendung geringe Emissionen verursachen.

HAUSTECHNIK, ENERGIEKONZEPT

Die neue Zentralheizung wird mit einem Holzpelletskessel betrieben und versorgt auch das Gemeindeamt, das Jugendzentrum und den zuvor genutzten Kindergarten. Der neue Kindergarten wird über eine dezentrale mechanische Lüftungsanlage mit Wärme- und Feuchterückgewinnung be- und entlüftet.
Auf dem Dach des Gruppentrakts wurde eine Photovoltaikanlage installiert.