Pfarrzentrum Melk

Bauaufgabe  
Evangelische Kirche mit Gemeindezentrum und Pfarrwohnungen, Sanierung Kirche, Neubau Wohnungen

Standort  
Kirchenstraße 15, 3390 Melk

Bauherrschaft
ALPENLAND Gemeinnützige Bau-, Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft reg.GmbH., Siegfried Ludwig-Platz 1, 3100 St. Pölten für die Evangelische Pfarre Melk-Scheibbs

Wettbewerb
April 2008

Fertigstellung
August 2010

Nutzfläche 
615 m², Gesamtnutzfläche 1940 m²

Baukosten    
netto Euro 1,16 Mio.

Planungsumfang
Architekturplanung, Örtliche Bauaufsicht, Planungs- und Baustellenkoordination

Planungsteam
Schermann & Stolfa, Mitarbeit Christian Hader, Sonja Galetto

Statik
Schindler & Partner ZT GmbH, Korneuburg

Haustechnik
TB Ing. Grandits, Wien

Elektroplanung
TB Ing. Trenkmann, Marbach / Donau

Bauphysik
Burian ZT GmbH, Wartmannstetten

Fotos
Bruno Klomfar

DER ORT

Der Bauplatz für den Zubau zur evangelischen Kirche befindet sich am westlichen Ortsrand in erhöhter Lage über dem Donautal, Stadt und Fluss Melk. Die Silhouette der Stadt wird durch das nordöstlich gelegene imposante Stift über der Altstadt geprägt. In Richtung Norden reicht der Blick vom Bauplatz auf die Hügel der Wachau. Die Kirche liegt in einem überwiegend mit Einfamilienhäusern bebauten Wohnquartier an einer nur wenig befahrenen Straße. Das Stadtzentrum ist etwa 700 Meter entfernt, der Bahnhof etwa 400 Meter. Die Trasse der Westbahn führt weniger als 100 Meter nördlich vorbei, ist aber wegen der Neigung des Geländes vom Bauplatz nicht sichtbar.

BAUPLATZ und BESTAND

Der Bauplatz liegt südlich der nach Westen ansteigenden Kronbichlstraße an der Kreuzung mit der Kirchenstraße. Er besteht aus der Baufläche des vorhandenen Pfarrhauses, sowie den Bauflächen mit der bestehenden Kirche und einer Baufläche auf dem sich eine kleine Trafostation befindet. Das Ausmaß der Liegenschaft beträgt knapp 2000 m².
Die Kirche wird gemeinsam mit dem Pfarrhaus, das abgebrochen werden soll, über einen Anbau von der Westseite erschlossen. Der in Nord-Süd Richtung orientierte Kirchenraum mit eingebauter Empore wird überwiegend durch vier hohe Fenster von Osten sowie einem nordseitigen Rundfenster belichtet. Der einfache Mauerwerksbau aus den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts mit Satteldach ist zum Teil unterkellert (Garage). Der Dachreiter mit spitzem Zeltdach birgt den Glockenstuhl.

ZUBAU

Der neue Zubau ist als niedriger, flach gedeckter Trakt westlich der Kirche geplant, dem Gelände folgend ist der westliche Teil mit den Wohnungen zweigeschossig.
Das Foyer wird als transparenter Zwischenraum zwischen Kirche und Zubau aufgefasst.
Kirche und obere Ebene des Gemeindezentrums werden über eine auf Niveau des Erdgeschosses vorgelagerte Terrasse erschlossen. Diese Terrasse mit Aussicht auf Stadt, Stift und Landschaft erreicht man vom Gehsteig bzw. Vorplatz über eine einläufige Freitreppe. Vom neu angelegten Parkplatz im östlichen Teil des Grundstücks führt ein Weg mit einer Rampe entlang des Altbaus zum Haupteingang. Sowohl der nordseitige als auch der südseitige Zugang sind somit barrierefrei erreichbar. Dem Untergeschoss des Gemeindezentrums ist auf Höhe des Gehsteiges ein Vorplatz vorgelagert, hier befindet sich ein direkter Zugang zum Bereich Gemeinderaum / Studienraum. Das Foyer des Gemeindezentrums im Erdgeschoss bietet einen weiten Ausblick auf die Landschaft.
Dem Gemeindezentrum sind 3 Wohnungen angeschlossen. Deren Zugang befindet sich gartenseitig.
Die Räumlichkeiten des Gemeindezentrums und die kleine Wohnung sind barrierefrei geplant.

ADAPTIERUNG KIRCHE

Durch den Abbruch des seitlich angebauten alten Pfarrhauses waren eine teilweise Unterfangung und statische Maßnahmen im Dachbereich erforderlich.
Das Foyer kann für größere Feiern mittels eines großen Durchgangs (mit Schiebeelementen verschließbar) mit dem Kirchenraum verbunden und mit diesem gemeinsam genutzt werden.
Die Einrichtung der Kirche wurde erneuert und die Bänke durch eine Bestuhlung ersetzt, um den Raum flexibler möblieren zu können.

TECHNOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT

Der Zubau wurde in Massivbauweise aus Stahlbeton und Hohlziegelmauerwerk errichtet, an den Fassaden wurde ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht.